Viel ist grade zu lesen über Zeitqualitäten, Vollmondenergien, Sternenkonstellationen usw.. Ich bin da zwiegespalten.
Einerseits lese ich das alles auch sehr gerne und habe schon viele Aha- Erlebnisse daraus bezogen – aha, deshalb fühle ich mich grad so durch den Wind, aha, deshalb spinnen die Kinder schon seit zwei Tagen (sorry, Kids;)) , aha, deshalb schlafen grad alle so schlecht!
Andererseits denke ich mir dann auch wieder, hey, möchte ich wirklich wissen, was ich jetzt fühlen soll, weil die Tages-, Mond-, Maya- oder was weiß ich Energien gerade so und so schwingen?
Vielleicht befriedigt das auch wieder nur unser Bedürfnis nach rationaler Durchdringung, nach Erklärung, nach Gebrauchsanweisungen.
Ich war auch schon knapp davor, für den heutigen Tag eine Anleitung zu verfassen nach dem Motto: welches Ritual du heute am besten wie durchführst.
Aber. Dann hab ich die Fenster zum Lüften aufgemacht, und das Vogelzwitschern gehört. Den Specht. Meine Augen von den zarten Sonnenstrahlen streicheln lassen. Den Frühling gerochen. Und mir gedacht, dass das ein komplett falscher Zugang ist.
Was wir brauchen, sind keine Gebrauchsanweisungen und Anleitungen, was wir wann fühlen sollen. Wir habe verlernt (oder nehmen uns schlichtweg keine Zeit mehr) unseren eigenen Gefühlen nachzuspüren.
Die umhergreifende Entmündigung von uns Menschenschafen (das ist jetzt ein bisschen hart, ich weiß, aber manchmal gruselt mir echt vor dem Herdentrieb von Nicht- Hinterfrager*innen und Nachläufer*innen) bringt uns dazu, die Verantwortung für unser Leben immer bereitwilliger abzugeben.
Deshalb gibt es heute von mir keine Ritualanleitung, sondern einen einfachen Vorschlag: Öffne dich für das, was du fühlst. Nimm die kommenden Tage wahr, mit allen Sinnen. Geh raus in die Natur. Beobachte Bäume, Vögel, den Himmel, deine Mitmenschen. Bleib dabei immer gut bei dir und dem, was jetzt gerade da ist.
Mehr braucht’s echt nicht.
Die Antworten auf alle deine Fragen trägst du nämlich ohnehin in dir. Und je besser du dich spürst, desto rauschfreier wird der Empfang .
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