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  • AutorenbildKatharina Leitgeb

Alle- Tage- Schamanismus

Ich geh raus. Die Sonne scheint. Mit jedem Ausatmen lasse ich los, was mich grade so in Beschlag nimmt. Bin zu lange vorm Computer gesessen, viel organisiert, geplant, strukturiert und ausformuliert. Jetzt brauche ich Raum für Unstrukturiertheit. Mein Körper mag sich strecken und drehen, mein Gesit im gegenwärtigen Moment ruhen.


Ich komme zu einem Baum, den ich kenne, und der sehr freundlich ist, wenn ich ihn darum bitte, etwas loslassen zu dürfen. Energien abzuziehen, die sich irgendwo stauen. Während ich meinen Rücken an seinen rauen Stamm lehne, erzähle ich ihm, was ich heute gerne bei ihm lassen möchte.

Da fällt mein Blick auf etwas Glänzendes zu meinen Füßen: tatsächlich, hier liegt, halb in der Erde vergraben, ein verbogener Suppenlöffel. Ich darf ihn nehmen, schaue ihn an. Was soll diese Botschaft?

Hm. Womit möchte ich gefüttert werden, was will ich mir einverleiben, was nährt mich? Rasch finden sich Symbole für das, was mir dazu einfällt.

Die Lebensfreude und den Spaß verleibe ich mir heute ein. Die Kräftigung für meine beleidigte Schulter. Den Erfolg für meine kommenden Projekte.

Ohja, das fühlt sich gut an. Noch Spucke drauf mit all meiner Zellinformation, und gut is.


Ich danke dem Baum, dem Löffel, und den Kräften, die mich gerade begleiten. Zum Abschluss zeigt sich mir noch ein Vogelnest als Nistplatz für meine vielen Ideen, viele Fasanenfedern für die Leichtigkeit und eine Hasenpfote – mein Schutz- und Glückssymbol.



Was für eine Reise- nur knappe eineinhalb Stunden war ich unterwegs. Ich bin reich beschenkt, gut geführt, beschützt und geborgen. Aho.

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