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  • AutorenbildKatharina Leitgeb

Böser Drache?

Alter Drache – Hausdrache- Schwiegerdrache: Die Bezeichnung „Drache“ wird bei uns oft als negative, verletzende und herabwürdigende Bezeichnung für Frauen verwendet.


Warum also ist es mir so wichtig, die Drachenkraft in den Frauen zu wecken, warum bin ich von dieser, scheinbar so „gefährlichen“ , "bösen" Kraft so begeistert?


Wenn Drachen in unserer Kultur dargestellt werden, passiert dies so gut wie immer abwertend . Drachen gelten als gefährlich, böse, hinterhältig, mit schwefeligem Feueratem, der ganze Dörfer in Schutt und Asche legt.


Ganz anders hingegen in asiatischen und südamerikanischen Kulturen: dort sind die Drachen wohlwollende und großzügige Glücksbringer und Machtsymbole. Die GEFIEDERTE SCHLANGE der Mayas und Azteken ist Schöpfergott, Gott der Auferstehung und Reinkarnation sowie der vier Elemente. Ein ebenfalls sehr altes, vorchristliches Symbol ist der UROBOROS, die zum Kreis geschlossene Schlange. Sie steht in der in der alchemistischen Symbolik für die zyklische Kraft. In der mesopotamischen Mythologie begegnet uns die DRACHENFRAU TIAMAT als Verkörperung des Urzustandes.

In all diesen Überlieferungen wird klar, dass die Drachenkraft etwas sehr Altes, Mächtiges und Umspannendes ist, dem man sehr wohl mit angemessenem Respekt, aber sicher nicht mit Abwertung, spitzen Lanzen und schweren Ketten begegnen soll!


Ich könnte hier noch viel weiter ausholen und über den Beginn des Patriarchats schreiben, wo Werte, die früher richtig und gut waren, dämonisiert wurden. Über die christlichen Mythologie, die die DRACHENTÖTER ausschickt, um diese mächtigen Wesen zu bezwingen und sich untertan zu machen, und die vielleicht sogar in deren BLUT BADEN, um selbst unverletzlich zu werden.


Was also hat es mit dieser DRACHENKRAFT auf sich?

Kurz zusammengefasst ist sie ein Symbol für eine sehr alte, sehr tiefe WEIBLICHE ERDKRAFT. Sie ist ein zutiefst schöpferisches, LEBENSBEJAHENDES Prinzip, weiht uns ein die Mysterien der 4 Elemente, schenkt Botschaften aus anderen Welten. Drachen sind weit mehr als Krafttiere im schamanischen Sinn, da sie so viele verschiedene Prinzipien und Qualitäten umspannen. Drachenkräfte sind ein Symbol für Mut, für Unabhängigkeit, für Schöpferkraft und den eigenen Zugang zum Urwissen.

Es ist höchste Zeit, diese großen inneren Kräfte nicht länger zu dämonisieren und ängstlich in Ketten zu legen.

Die „alten Drachen“, die Großmütter, die Stammesmütter, die Ur- weiblichen Schöpfungsgestalten wollen erkannt werden als die Hüterinnen der größten Schätze, als weise Lebenslehrerinnen.


Sich mit der Drachenkraft zu verbinden heißt, JA zu sagen zum Leben, JA zur eigenen Kraft, JA zum Selbstausdruck, JA zu erfüllender Sinnlichkeit. Die Drachen müssen nicht bezwungen werden, weil sie uns nichts Böses wollen – sie unterstützen uns dabei, uns den Wandlungskräften hinzugeben und unser höchstes Potenzial zu verwirklichen!

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Foto von Ravit Sages auf Unsplash

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