Stillstand also. Die Freundin freut sich. Endlich hat sie Zeit für den längst überfälligen Hausputz, sagt sie. Der Erstgeborene fährt trotz der Option Homeoffice in die Arbeit, weil es dort so schön still ist und er seine Arbeit ganz in Ruhe machen kann. Der Zweitgeborene braucht sowieso keine Außenwelt, er genießt die Zweisamkeit mit seiner Freundin. Die Töchter sind happy – ausschlafen! Keine Matheschularbeit, kein Bio- Referat!
Das Hamsterrad steht still.
Was brauchen wir wirklich? Reduktion auf das Wesentliche. Keine Ablenkung durch Verpflichtungen, Termine, Shopping, Smalltalk.
Ich halte nichts von der in manchen spirituellen Foren getätigten, pardon, naiven Aufforderung, keine Nachrichten zu schauen und positiv zu denken. Also, positiv denken ist immer gut, die Realität auszublenden und sich die Augen zuzuhalten in der Hoffnung, dann selbst nicht gesehen zu werden, ist für mich keine geeignete Bewältigungsstrategie.
Es gilt, wach zu sein. Sich von der künstlich generierten und hochgepushten Aufregung zu distanzieren und klar zu bleiben. Mit den Beinen gut auf der Erde zu stehen. Wer ein Hirn hat, soll es bitte benutzen, und wenn möglich nicht ferngesteuert im Reptilienmodus das Gulaschsuppenregal nächsten Supermarkt plündern.
Ja, da ist Angst. Ja, da ist Unsicherheit. Aber es gibt weitaus schlimmere Szenarien, und dieses geht vorüber.
Lieb sein zueinander. In der Familie viel kuscheln und lachen, in den Wald fahren und Frischluft tanken. Die alten Nachbarn anrufen und Hilfe anbieten. Sich auf sich und die Familie konzentrieren. Raus aus facebook und gute Bücher lesen.
Eine ideale Gelegenheit auch, Dinge in Ordnung zu bringen, die schon länger liegen geblieben sind. Ich bekomme zum Beispiel endlich die Hochbeete, die ich mir schon seit 2 Jahren von meinem Mann wünsche.😉
Das Hamsterrad steht still. Für viele eine höchst notwendige Auszeit. Und möglicherweise die Einleitung eines längst überfälligen Wertewandels.
Und klar ist: Die innere Freiheit kann uns niemand nehmen. Bleibt im Vertrauen.

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