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  • AutorenbildKatharina Leitgeb

Das Jahr klingt aus

Die Stürme sind vorbei. Es ist ruhig geworden. Das Jahr hat sich ausgeatmet.

Heute scheint freundlich die Sonne, die Vögel zwitschern, und es herrscht eine erwartungsvolle Stille. Bis auf das Postauto hat sich heute noch kein anderes Fahrzeug in unsere Straße verirrt.


Es sind die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, die so aus der Zeit gefallen sind. Wo man nicht weiß, welcher Wochentag gerade ist, wo man keine Lust hat, irgend etwas Neues zu beginnen, wo man herumsitzt, spazieren geht, Monopoly spielt oder sogar Siedler von Catan, mindestens eineinhalb Stunden lang. Und dazwischen gibt’s Vanillekipferl.

Langsam tröpfeln die Tage vor sich hin.


Diese Zeit zwischen den Jahren fühlt sich sehr träge an, fast ein wenig schwermütig - erzwungener Stillstand lässt mitunter Gedanken und Gefühle hochkommen, die möglicherweise gar nicht so willkommen sind.

Das Alte ist noch nicht weg, wir tragen seine Abdrücke noch in uns, und das Neue ist noch nicht greifbar, nicht manifest.

Ein ganz besonderer Schwebezustand an einem Punkt, an dem alles möglich ist. Alles neu werden kann.

Natürlich können wir immer und zu jeder Zeit neu beginnen, neue Entscheidungen treffen, unserem Leben eine neue Richtung geben. Aber es gibt besondere Räume im Jahr, wo uns die Zeitqualität noch mehr unterstützt. Wandlung und Neuausrichtung. Dem Alten, Überholten, vielleicht sogar Destruktiven, den Rücken kehren. Für die Lernaufgabe danken und sich mit einem entschlossenen Schritt in Richtung Neuland aufmachen.


Schenk dir diese Zeit. Schenk dir das Träumen, die Stille, das Kraftholen. Um Platz zu schaffen, für das was kommt. Gesegnetes neues Jahr für dich und dein Familie!

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Foto von Andy Holmes auf Unsplash


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