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  • AutorenbildKatharina Leitgeb

Heute bin ich Hausfrau

Zuhause ankommen nach einem Seminarwochenende. Ich kenne das schon sehr gut. Nach drei Tagen Verbindung mit der Ausbildungsgruppe, eintauchen in eigene Prozesse und miterleben und –begleiten von Prozessen anderer ist das Heimkommen immer wieder schön – hier ist mein Hafen, ist das pralle Leben, hier ist, wo mein Herz wohnt. Und mittlerweile krieg ich das Switchen zwischen den Welten auch schon ganz gut hin.

Es gab Zeiten, da habe ich mit der Dualität sehr gekämpft. Da war ich entweder auf Aufstellungs- Seminaren oder in meiner schamanischen Ausbildung, besuchte andere Dimensionen, wurde in meine Einzelteile zerlegt und wieder neu zusammengesetzt, tauchte ganz tief in meine eigene Seele ein und wurde mit Themen konfrontiert, die zum Teil so schmerzhaft waren, dass es sich anfühlte, als würde ich durch den Fleischwolf gedreht. Dazwischen durfte ich Erfahrungen von höchster spiritueller Verbundenheit machen, in einen Körper aus Licht schlüpfen und Momente unglaublicher Glückseligkeit erleben. Für all das bin ich sehr sehr dankbar, all diese Erfahrungen haben mich immer mehr zu meiner Essenz geführt.

Nach solchen Tagen wieder im Alltag aufzuschlagen, war manchmal brutal und wunderschön zugleich. Ich habe oft wochenlang gebraucht, meine Erfahrungen aus dem Seminaren zu integrieren und mich zu regenerieren, während ich einen 6- Personen Haushalt mit vier, damals noch jungen Kindern, managte. Diesen Spagat zu schaffen, dieses „Wandeln zwischen den Welten“, so ganz real, zwischen Erleuchtung und Geschirr abwaschen, war manchmal wirklich sehr anstrengend und fordernd für mich und etwas, mit dem ich lange gehadert habe.

Mittlerweile aber habe ich erkannt, dass genau dieser Prozess jetzt eine meiner wichtigsten Qualitäten ausmacht: ich stehe im Leben. Ich bin auf der Erde. Ich kann abheben und wieder landen. Ich bin im HIER gut verankert, in der Lebensrealität einer Frau und Mutter, Ehefrau und Tochter, Unternehmerin und Hausfrau. Ich weiß, wie sich das reale Leben hier anfühlt, und finde mich genau so in den weiten Ländern der Seele und der Anderswelt zurecht.

Insofern danke ich heute dem vollen Wäschekorb, dass er mich wieder an die materielle Lebensrealität anbindet…und was kochen wir heute?

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